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„Es ist kein Brot im Haus.
Vater wischt den Staub vom Saxophon,
küsst es und bläst hinein.
Beim ersten Ton
Lassen die rußigen Bärte die Arbeit fallen,
unterbrechen die Kinder ihr Spiel,
flüchten die Frauen ins Haus, weinen sich aus.
Hypnotisiert schleichen sich Hund und Katze an,
schnuppern an ihm.
Selbst die Vögel spielen verrückt und greifen die Terz,
das Gras im Hof fängt zu wachsen an,
und die Lilie blüht auf.

Unsere Armut — wie weggeblasen.“

Aus dem Serbischen von Bärbel Schulte

Jovan Nikolić, geboren 1955 in Belgrad (Serbien), zählt zu den wichtigsten Vertretern der Roma–Literatur. Er lebt seit 1999 im Exil in Köln und arbeitet seit 30 Jahren als freier Schriftsteller und Journalist.

Jovan Nikolić liest Gedichte und Prosa aus: „Zimmer mit Rad“, Gedichte und Prosa 2004, Drava Verlag, „Weißer Rabe, schwarzes Lamm“ Prosa, 2006, Drava Verlag sowie aus seinem neuen Manuskript „Ameisen Graffiti“.

Otto Horvath, geboren 1967 in Novi Sad (Serbien), Lyriker und Übersetzer veröffentlichte mehrere Gedichtbände, zuletzt „Putovati u Olmo“ (Reise nach Olmo), für den er 2009 den „Miroslav Antci“ – Literaturpreis bekommen hat, und übersetzte u.a. Gyorgy Petri, P. Esterhazy und H.M. Enzensberger ins Serbische.

Otto Horvath liest neue Lyrik und Gedichte aus seinem Band „Reise nach Olmo“.